Neurovaskuläres Kompressionssyndrom (Thoracic-outlet-Syndrom)

24. Februar 2015

Das Thoracic-outlet-Syndrom, auch Schultergürtel-Syndrom genannt, ist eine Gruppe von Symptomen, die auftreten, wenn die Nerven und Gefäße (A. und V. subclavia) im Schultergürtelbereich abgedrückt werden.

Welche Ursachen und Beschwerden gibt es?

Als Ursachen sind anatomische Variationen wie z.B. eine zusätzliche Halsrippe oder eine Enge zwischen der ersten Rippe und dem Schlüsselbein bekannt.
Klinisch treten am Anfang Beschwerden wie Taubheitsgefühl, Schwäche oder Schmerzen bei bestimmten Armbewegungen auf. Im Verlauf werden die Beschwerden dann permanent bis hin zu Lähmungen. Durch den Druck auf die Gefäße kommt es zu Gefäßwandveränderungen sowie Mikroembolien bei einem gleichzeitig auftretendem Aneurysma der A. subclavia.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Um die Diagnose eines TOS zu stellen werden spezielle Provokationstests, Röntgenaufnahmen des Brustkorbs, Nervenleitgeschwindigkeitsbestimmungen sowie die Angiographie angewendet. Hierbei zeigt sich auch, welche Art von Druckschädigung im Vordergrund steht, also ob primär Nerven, die Vene oder die Arterie betroffen sind.

Therapie

Therapeutisch werden Physio- und Bewegungstherapie angewendet um die Beweglichkeit wieder herzustellen. Sollte es unter der Therapie nicht zu einer Besserung kommen, kann eine Operation durch einen Thorax- oder Gefäßchirurgen mit operativer Erweiterung der Enge oder Entfernung der Halsrippe indiziert sein.

 

Autor:
Dr. Michael Feldmann, Chefarzt Klinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie, AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG

Quelle:
http://gefaesszentrum-row.de/index.php/buchstabe-s-u/707-thoracic-outlet-syndrom

Abbildung Schulter