23. Mai 2018
Die Dankbarkeit des kleinen Zukhriddin ist nicht zu übersehen: Sie gilt vor allem den Ärzten der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie. Das Team um Chefarzt Professor Dr. Dr. med. Ulrich Rieger operierte den kleinen Jungen an seiner linken Hand und seinem linken Arm. Beide kann er nun endlich wieder nahezu komplett bewegen. Der Sechsjährige kam wegen schwerer Verbrennungen über das Hilfsprojekt Friedensdorf International in das AGAPLESION MARKUS KRANKENHAUS nach Frankfurt. Hier gaben ihm die Ärzte nicht nur seine Bewegungsfreiheit, sondern auch sein strahlendes Lächeln zurück.
Mit heißem Öl hatte sich der Junge Hände, Arme und Ellenbogen verbrannt. Der Unfall ereignete sich vermutlich vor ungefähr zwei Jahren in seinem Heimatland. Da die Verletzungen dort nicht adäquat behandelt wurden, bildete sich starkes Narbengewebe an den betroffenen Stellen. Dieses „schlechte Gewebe“ ist sehr steif, was dazu führte, dass Zukhriddin in seinen Bewegungen sehr eingeschränkt war. Besonders der linke Arm war stark betroffen. „Er konnte den Arm nicht mehr strecken und auch die Finger nicht mehr beugen. Ein Zustand, der für einen so aufgeweckten und quirligen Jungen wie Zukhriddin natürlich kaum zu ertragen war“, sagt Prof. Rieger. Vor allem, weil der Sechsjährige noch mitten im Wachstum steckt und die Beeinträchtigungen ohne Operation immer schlimmer werden würden.
In einem knapp dreistündigen Eingriff widmeten sich die Ärzte zunächst dem linken Arm des Jungen. „In der Operation ist es uns gelungen, die steife Narbenhaut der betroffenen Körperstellen durch flexiblere Haut zu ersetzen“, erklärt Prof. Rieger. Für den vernarbten Handrücken nutzten die Experten sogenannte Vollhaut aus der Leiste des Jungen. Diese Haut ist besonders flexibel. Das ermöglicht Zukhriddin, seine Hand und Finger wieder komplett bewegen zu können. Am Arm und am Ellenbogen transplantierte ihm das Ärzteteam elastische Hautfasern aus dem Labor sowie Spalthaut aus seinem Oberschenkel. Um die Bewegungen wieder zu trainieren, die er so lange nicht ausführen konnte, bekommt er nun eine Schiene. „Die Bewegungseinschränkung durch die Narben führte dazu, dass sich Zukhriddins Sehnen stark verkürzt haben. Das muss er jetzt wieder üben“, sagt Prof. Rieger.
Eine zweite Operation zur Behandlung der Verletzungen an der rechten Hand ist für Anfang Juni geplant. Doch der Kleine strahlt schon jetzt bis über beide Ohren und macht nicht den Anschein, als würde ihm das Wiederkommen schwer fallen. Er hat bereits großes Vertrauen zu Prof. Rieger und seinem Team gefasst – das verraten seine leuchtenden Augen, die ganz besonders dann aufblitzen, sobald der Chefarzt sein Patientenzimmer betritt. Auch das Expertenteam aus Ärzten und Pflegern ist von der ansteckenden Lebensfreude des kleinen Jungen mehr als angetan.
Das AGAPLESION MARKUS KRANKENHAUS übernimmt regelmäßig die Kosten für die Behandlung von Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten. Alle Beteiligten arbeiten dabei ohne finanzielle Gegenleistung ausschließlich dafür, die Lebensqualität der Kleinen zu steigern. „Pro Jahr behandeln wir in unserer Klinik ein Kind mit Verbrennungen“, sagt Prof. Rieger. Der Lohn dafür ist das Schönste überhaupt: das Freudestrahlen der Kinder.